„Gott spricht: ‚Dieses Volk ist nur mit dem Mund nah bei mir, / es ehrt mich mit den Lippen, aber sein Herz ist weit von mir fort. / Ihre Gottesfurcht ist ja nur angelerntes Menschengebot.“ (NEÜ). — Jesaja 29,13
Man sang Lieder und feierte die wichtige Feste. Man besuchte den Gottesdienst und befolgte die Gebote. Nach außen hin hat das Volk alles richtig gemacht. Sie lobten Gott. Doch Gott durchschaut diese fromme Fassade. Ihr Herz war nicht bei der Sache, als sich die Lippen bewegten. Ihre Gottesfurcht ist auch nur antrainiert. Um von anderen als besonders gläubig beurteiltet zu werden, verhielt man sich also besonders fromm. Aber Gott beobacht das ganze Schauspiel und weiß genau: Das ist alles Fake! Anbetung sollte eine Herzensangelegenheit, aber hier war es reine Pflichterfüllung. Das war Vers 13. Wie geht es jetzt wohl weiter? Was wird Gottes Urteil über sein Volk sein?
Doch bevor ich Vers 14 lese, möchte ich mir selber die Frage stellen: Ist Anbetung bei mir eine Herzensangelegenheit oder bewegen sich meine Lippen einfach nur? Bin ich mittlerweile so lange als Christ unterwegs, dass meine Gottesfurcht auch nur noch antrainiert ist? Wo sind eigentlich meine Gedanken, wenn ich Lieder singe, wenn ich bete oder wenn ich die Bibel lese?
Es ist klar, Gott muss Konsequenzen ziehen aus der fehlenden Anbetung. Folgerichtig fängt Vers 14 auch mit „deshalb“ an. Gottes Reaktion: „Deshalb will ich auch in Zukunft seltsam handeln an diesem Volk, / wunderlich und wundersam, / dass die Weisheit seiner Weisen vergeht / und der Verstand ihrer Verständigen verfliegt.“ Man würde erwarten, dass Gott die Menschen für ihre Sturheit bestrafen würde. Doch er reagiert absolut überraschend. Mitten in ihrer Blindheit tut er große Wunder. Gottes Gnade bleibt bestehen und so ruft er die Menschen auf diese liebevolle Art und Weise zur Umkehr.
Persönliche Fragen:
- Ist deine Anbetung zurzeit eine Herzensangelegenheit?
- Wie kann man antrainierte Gottesfurcht von echter unterscheiden?